Die Radtour hat Spaß gemacht -- rückwirkend betrachtet jedenfalls. Wir sind morgens zu 8 Uhr zu einem Grundstück in der Nähe; dort sollte es Fahrräder geben.

Da waren wir Deutschen, die fast kein Wort polnisch konnten und fanden besagten "Verleih". Dort begegneten wir einem Mann, der kein Wort Deutsch konnte. Er weckte seine Tochter (zum ersten Mal) und machte uns begreiflich, es seien nur noch zwei Fahrräder da. Naja, eins zu wenig. Wir sollten später wieder kommen.

Um 9 Uhr waren wir wieder dort. Er weckte seine Tochter (immer noch im rosa Pyjama) zum zweiten Mal und sie sagte uns, sie hätte auch jetzt nur zwei Stück da. Vielleicht am nächsten Tag. Menno!

Wir sind also zurück in unser Ferienhaus. Dort fragte Katrin eine unserer Feriennachbarinnen, ob wir nicht Ihre Räder bekommen könnten. No Go! Aber Sie erzählte uns von einem zweiten Verleih. Wir also dorthin mit unseren Sachen.

Dort bekamen wir auch nur zwei Räder - und was für welche! Nahmen wir aber. Katrin holte sich eines vom anderen Verleih. Dadurch wurde besagte junge Frau aus Absatz 1 und 2 zum dritten Mal geweckt. Naja, jetzt war sie wohl endlich wach.

Wir deutschen, aufdringlichen Toruisten hinterließen so einen bleibenden Eindruck und hatte nun 3 Fahrräder. Etwas verrostet, ein Lenker drehte sich schwer, die anderen standen schief; die Pedale wackelten, die Sattel waren zu niedrig - viel zu niedrig... Naja, mich plagt jetzt zwei Wochen danach noch irgend ein Schmerz links an der Rippe von der Sitzposition!

Quietschvergnügt und voller Tatendrang fuhren wir los: Durch Dünensand, über Strand, Gestein, Wurzelwerk, schlechte Straßen, noch schlechtere Straßen, Waldwege, etc....

In Leba (man spricht "Webba") machten wir Rast und aßen Pizza, Fisch und Boulette mit Pommes. Man war das ein Touri-Bunker! Nur Touristen und Kommerz.

Lange hielten wir nicht inne. Unsere Radtour, die uns hier eigentlich unter den bereits beschriebenen Bedingungen kaum noch Luft zum Atmen ließ, wurde länger und länger.

Auf der Grafik unter haben ich das mal leihenhaft skizziert, wo es langging. Circa 60 km schätzen wir. Keine hohe Zahl. Gefühlt fuhren wir aber 200 km!!!

Auf dem Rückweg machten wir nochmal kurz halt an eine Gaststätte und befanden uns wohl alle auf dem Tiefpunkt. Seis drum, wir habens geschafft!